Hallo,
ich weiß nicht an wen ich mich wenden soll und suche jemanden der ein wenig Ahnung davon hat wann und wieso ein Baum gefällt werden muss.
Ich habe in meinem Kleingarten eine Süßkirsche stehen die ich laut Vorstand fällen soll. Erst seit er von Pilzen befallen, was nicht stimmt, dann sei er zu groß, wofür es auch keine Richtlinien gibt nach unserer Verordnung jetzt sei er sowieso schon tot und droht umzukippen. Deshalb, das ist die neuste Rechtfertigung warum der Baum gefällt werden soll.
Der Baum trägt Blätter, Blüten und Früchte. Tot? Oder kurz davor? Dass er noch Früchte trägt sei nicht maßgeblich dafür, dass der bereits im Zustand der Verrottung sei. Der Kern sei kaputt, damit ist der Baum kaputt.
Ich hab Bilder im Anhang. Ist der Baum wirklich kaputt kaputt und muss gefällt werden? Kann das jemand einschätzen oder mir einen Tipp geben wohin ich mich wenden kann um das herauszufinden. Dem Gartenvorstand glaub ich nämlich kein Wort mehr.
Muss ich diesen Baum wirklich fällen?
Muss ich diesen Baum wirklich fällen?
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- Anagallis
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Re: Muss ich diesen Baum wirklich fällen?
Willkommen im Forum,
den Zustand des Baumes kann ich nicht beurteilen, aber sicher eine der Kolleginnen.
Die Erfahrung zeigt, daß solche Streitigkeiten nicht verschwinden, egal wie gut oder schlecht die Gründe sind. Wenn es Dir wichtig ist, bald wieder Ruhe zu haben, wirst Du den Baum fällen müssen.
Begründung: Selbst wenn der Vorstand Deinen Argumenten folgt, wird er nicht klein beigeben. Dann wäre er in der Öffentlichkeit bloßgestellt. Eine Lösung, daß der Baum stehen bleibt, der Vorstand das aber trotzdem als Erfolg verkaufen kann, sehe ich nicht.
Alternativ kannst Du einfach die Post wegwerfen und abwarten, ob sie es irgendwann aufgeben, oder Klage einreichen, oder zu Selbstjustiz greifen und den Baum eigenmächtig fällen (und Dir die Rechnung schicken). Dann geht der Streß halt nicht weg.
den Zustand des Baumes kann ich nicht beurteilen, aber sicher eine der Kolleginnen.
Die Erfahrung zeigt, daß solche Streitigkeiten nicht verschwinden, egal wie gut oder schlecht die Gründe sind. Wenn es Dir wichtig ist, bald wieder Ruhe zu haben, wirst Du den Baum fällen müssen.
Begründung: Selbst wenn der Vorstand Deinen Argumenten folgt, wird er nicht klein beigeben. Dann wäre er in der Öffentlichkeit bloßgestellt. Eine Lösung, daß der Baum stehen bleibt, der Vorstand das aber trotzdem als Erfolg verkaufen kann, sehe ich nicht.
Alternativ kannst Du einfach die Post wegwerfen und abwarten, ob sie es irgendwann aufgeben, oder Klage einreichen, oder zu Selbstjustiz greifen und den Baum eigenmächtig fällen (und Dir die Rechnung schicken). Dann geht der Streß halt nicht weg.
Dominik
Re: Muss ich diesen Baum wirklich fällen?
Hallo,
in deinem privaten Garten könntest du alles stehenlassen, bis es aus Altersschwäche zusammenbricht - vorausgesetzt es besteht keine größere Gefahr, dass Menschen zu Schaden kommen (spielende Kinder, Sitzplatz in der Nähe etc.)
Hier der Baum hat da zumindest einen Schaden, der nicht gut aussieht. Falls noch keine Pilze wachsen, so haben sie eine Eintrittspforte.
Bei gepachteten Gärten könnten auch versicherungsrechtliche Gründe ein Rolle spielen.(?)
Allg.: hohe Bäume werden in Kleingärten nicht gern gesehen, Beschattung des Nachbargrundstücks, Laubfall bis aufs Nachbargrundstück. Deshalb werden auch bei Obstbäumen Wuchsformen empfohlen, die man auf 3-4 m halten kann.
http://www.gartenfreunde-landesverband- ... bstbau.pdf
in deinem privaten Garten könntest du alles stehenlassen, bis es aus Altersschwäche zusammenbricht - vorausgesetzt es besteht keine größere Gefahr, dass Menschen zu Schaden kommen (spielende Kinder, Sitzplatz in der Nähe etc.)
Hier der Baum hat da zumindest einen Schaden, der nicht gut aussieht. Falls noch keine Pilze wachsen, so haben sie eine Eintrittspforte.
Bei gepachteten Gärten könnten auch versicherungsrechtliche Gründe ein Rolle spielen.(?)
Allg.: hohe Bäume werden in Kleingärten nicht gern gesehen, Beschattung des Nachbargrundstücks, Laubfall bis aufs Nachbargrundstück. Deshalb werden auch bei Obstbäumen Wuchsformen empfohlen, die man auf 3-4 m halten kann.
http://www.gartenfreunde-landesverband- ... bstbau.pdf
Allerdings sind Obstbäume, meistens ältere Süßkirschen-Bäume, auch zuweilen Ursachen von Ärger zwischen Pächtern, wenn das über die Jahre zu groß gewachsene Prachtstück die Gemüsebeete des Nachbarn beschattet und im Herbst dessen Parzelle mit Laub überschüttet.
Um dies zu vermeiden, sind grundsätzlich nur mittelgroß wachsende Obstbäume auf Kleingartenparzellen zulässig, also sogenannte „Buschbäume“, bei denen bei einem Durchmesser von ca. 4 m eine Höhenbegrenzung auf 3 – 3,5 m möglich ist oder die noch kleineren Spindelbäume (Durchmesser ca. 1,5 m, Höhe um 2 - 2,5
Viele Grüße von abeja
Re: Muss ich diesen Baum wirklich fällen?
Moin,
Zur Kontrolle bzw. Einschätzung des Baums:
Es gibt Baumkontrolleure, die sowas täglich machen. Städte haben meistens mehrere Leute eingestellt, die die stadteigenen Bäume an Straßen, Parkplätzen usw. regelmäßig kontrollieren (-> Umweltamt, Grünordnungsamt, wie-auch-immer-das-bei-dir-vor-Ort-heißt-Amt, städtischer Baumpflegedienst usw.).
Sehr viele Unternehmer im Forst und Garten-/Landschaftsbau haben speziell geschulte Leute im Team, die sowas können. Und viele Förster können das auch.
Die genannten Leute lassen sich das natürlich bezahlen...
Was du selbst relativ einfach machen kannst, ist das potenzielle Risiko einschätzen:
Wie hoch ist der Baum, und was passiert, wenn er unten auseinanderbricht und die drei (?) Stämme nach außen kippen? Wo landen die Stämme, was geht dabei kaputt, kann auf dem Nachbargrundstück jemand was abbekommen?
Und ich stimme den Anderen zu: Solange niemand in Gefahr ist, kannst du abwarten und Tee trinken.
LG, Felix
Zur Kontrolle bzw. Einschätzung des Baums:
Es gibt Baumkontrolleure, die sowas täglich machen. Städte haben meistens mehrere Leute eingestellt, die die stadteigenen Bäume an Straßen, Parkplätzen usw. regelmäßig kontrollieren (-> Umweltamt, Grünordnungsamt, wie-auch-immer-das-bei-dir-vor-Ort-heißt-Amt, städtischer Baumpflegedienst usw.).
Sehr viele Unternehmer im Forst und Garten-/Landschaftsbau haben speziell geschulte Leute im Team, die sowas können. Und viele Förster können das auch.
Die genannten Leute lassen sich das natürlich bezahlen...
Was du selbst relativ einfach machen kannst, ist das potenzielle Risiko einschätzen:
Wie hoch ist der Baum, und was passiert, wenn er unten auseinanderbricht und die drei (?) Stämme nach außen kippen? Wo landen die Stämme, was geht dabei kaputt, kann auf dem Nachbargrundstück jemand was abbekommen?
Und ich stimme den Anderen zu: Solange niemand in Gefahr ist, kannst du abwarten und Tee trinken.
LG, Felix
Re: Muss ich diesen Baum wirklich fällen?
Hallo,
na ja, also die Größe des alten Astlochs und vor allem das dort schon jede Menge Mulm drinliegt, rechtfertigen schon die Annahme eines Insekten- und Pilzbefalls. Da es sich obendrein knapp über der Erde befindet, ist die Hebelwirkung der drei direkt oberhalb entspringenden dicken Äste bei Wind sicher nicht gering. Deshalb ist ein auseinanderbrechen nicht unwahrscheinlich.
Auch die Tatsache, dass der Baum noch gut geblüht und gefruchtet hat, bedeutet nicht grundsätzlich, das der Baum kerngesund ist. Unsere Zierkirsche mit über 25 cm dickem Stamm blühte auch reich wie jedes Jahr und ist dann nur Wochen später an der Monilia-Spitzendürre komplett eingegangen.
Überhaupt: Wenn sich hier schon die Nachbarn gefährdet fühlen, wen trifft es denn am ehesten? Dich! Auf deiner Parzelle steht der Baum! Vom letzten Sturm angeknackte Äste können auch bei Windstille urplötzlich abbrechen.
Wenn du natürlich nicht auf die Kirschen verzichten willst: Äste deutlich kürzen, damit sich die Bruchgefahr verringert. Neuen Baum pflanzen (Grenzabstände beachten und am besten eine früh tragende Sorte, die auf Halbstamm veredelt ist und nicht riesig wird) und in ein paar Jahren den alten Baum fällen, wenn er noch solange durchhält. Aber dann ist die Versorgungslücke mit Kirschen geringer.
Gruß
Peter
na ja, also die Größe des alten Astlochs und vor allem das dort schon jede Menge Mulm drinliegt, rechtfertigen schon die Annahme eines Insekten- und Pilzbefalls. Da es sich obendrein knapp über der Erde befindet, ist die Hebelwirkung der drei direkt oberhalb entspringenden dicken Äste bei Wind sicher nicht gering. Deshalb ist ein auseinanderbrechen nicht unwahrscheinlich.
Auch die Tatsache, dass der Baum noch gut geblüht und gefruchtet hat, bedeutet nicht grundsätzlich, das der Baum kerngesund ist. Unsere Zierkirsche mit über 25 cm dickem Stamm blühte auch reich wie jedes Jahr und ist dann nur Wochen später an der Monilia-Spitzendürre komplett eingegangen.
Überhaupt: Wenn sich hier schon die Nachbarn gefährdet fühlen, wen trifft es denn am ehesten? Dich! Auf deiner Parzelle steht der Baum! Vom letzten Sturm angeknackte Äste können auch bei Windstille urplötzlich abbrechen.
Wenn du natürlich nicht auf die Kirschen verzichten willst: Äste deutlich kürzen, damit sich die Bruchgefahr verringert. Neuen Baum pflanzen (Grenzabstände beachten und am besten eine früh tragende Sorte, die auf Halbstamm veredelt ist und nicht riesig wird) und in ein paar Jahren den alten Baum fällen, wenn er noch solange durchhält. Aber dann ist die Versorgungslücke mit Kirschen geringer.
Gruß
Peter
alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
Re: Muss ich diesen Baum wirklich fällen?
Hallo,botanix hat geschrieben: Fr Nov 01, 2024 4:17 pm Überhaupt: Wenn sich hier schon die Nachbarn gefährdet fühlen, wen trifft es denn am ehesten? Dich! Auf deiner Parzelle steht der Baum!
ich vermute, in diesem Fall geht es nicht darum, dass sich Nachbarn tatsächlich schon gefährdet fühlen, sondern eher ums "Prinzip". Auch wenn die Regeln zu Baumhöhen (der wirkt hier übrigens nicht besonders hoch auf mich, aber man hat ja kein komplettes Habitusbild) vielleicht in dem Verein tatsächlich nicht ausdrücklich niedergeschrieben sind, gibt es da "Knatsch" - ich kenne Ähnliches auch von Bekannten vom "Hörensagen".
Wenn ich oben schrieb "in deinem privaten Garten könntest (Konjunktiv) du alles stehenlassen, bis es aus Altersschwäche zusammenbricht" heißt das nicht, dass ich grundsätzlich für diese Lösung wäre. Das kann man machen, wenn man einen großen Garten hat, der betreffende Baum in irgendeiner nicht oft begangenen Ecke steht und auch keiner zum Pflücken in den Baum klettern möchte. Da kann man alles verrotten lassen (auch beschnitten) und das alte Holz bietet auch Lebensraum für Insekten (... und interessante Pilze

Viele Grüße von abeja
- Anagallis
- Unfreundlicher Muffkopf
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- Registriert: Mi Jun 22, 2022 7:54 pm
- Wohnort: Enzkreis, an der Grenze zum Landkreis Karlsruhe
Re: Muss ich diesen Baum wirklich fällen?
Klar, da wird drüber gestritten, weil in dem von Dir zitierten Pdf-Dokument steht, daß darüber gestritten zu werden hat. So sind die Leute. Wahrscheinlich kommt es da irgendwann in Nacht und Nebel zu einer heimlichen Zwangsfällung.abeja hat geschrieben: Fr Nov 01, 2024 8:51 pm ich kenne Ähnliches auch von Bekannten vom "Hörensagen".

Dominik
Re: Muss ich diesen Baum wirklich fällen?
Ich stimme Peter (botanix) zu: Der Baum sieht wirklich nicht mehr stabil aus, auch wenn er noch gut grünt und blüht und trägt.