Schoenoplectiella supina (L.) Lye - Liegende Teichsimse

[Anagallis]

Das stimmt, aber auch die Teichsimse. Deswegen ist es ja das Suchbild.

[Kraichgauer]

Es ging ja auch um den Größenvergleich junger Exemplare mit Cyperus und die Schwierigkeit des Findens. Wenn S. supina einzeln auf Schlamm steht, kann sie manchmal bis zu 25 oder sogar 30 cm groß werden und dann eher einem Juncus effusus ähnlich sehen. Dann wächst sie auch eher prostrat wie in den meisten Schlüsseln beschrieben; siehe anhängendes Bild. Gruß Michael

[Kraichgauer]

So, jetzt hier noch eine Bilanz. Insgesamt haben wir dieses Jahr auf Pfälzer Seite vier Vorkommen bestätigen können: Flotzgrün, Hördt (NSG Sondernheimer Altrhein, mehrere Teilpopulationen) und zwei bei Neuburg bzw. Hagenbach, in Summe mehrere 100 Exemplare. Auf badischer Seite drei bei Dettenheim, eine bei Rheinsheim und eine bei Neuburgweier, in Summe vermutlich so 400-500 Exemplare. Dazu kommt in der Pfalz noch ein Vorkommen bei Altrip, das Axel Schönhofer 2022 fand.

Die meisten Vorkommen sind schon sehr lange Zeit bekannt (oft seit dem 19. Jahrhundert), treten aber nur alle 10-30 Jahre auf. Es ist offensichtlich, dass sich die Art nicht wirklich ausbreitet, sondern an den Stellen der Vorkommen nur dann wieder auftritt, wenn die Bedingungen richtig sind (also lange Überstauung mit Feinschlamm im Frühsommer). Die Art der Bewirtschaftung ist eigentlich egal, es kann ein Kartoffelacker, Getreideacker oder Maisacker sein. Hauptsache, die Äcker werden nicht zu früh umgebrochen und stehen lange unter Wasser.
Als Erhaltungsmaßnahme kann man lediglich darauf hinwirken, dass die Äcker erst im Winter umgebrochen werden, wenn die Samen ausgereift sind. Das haben wir für die drei Dettenheimer Vorkommen mittlerweile von den Landwirten zugesagt bekommen. Die Pfälzer Vorkommen nordöstlich von Hördt sind leider diese Woche - viel zu früh - umgebrochen worden.

Gruß Michael

[SaKu]

Hallo Michael,

ich bin zufällig beim Googeln auf diesen Beitrag gestoßen und gleich hellhörig geworden, da ich seit einigen Jahren für den Erhalt von Ackersenken im Gebiet Hördt und Umgebung kämpfe.
Hier sollen bald insgesamt 20 ha dieses seltenen Biotoptyps aufgefüllt werden, weitere Flächen werden im Zuge des Vorhabens "Reserveraum Hördter Rheinaue" überbaut.
Im Anhang eine Karte mit den geplanten Auffüllungskulissen (rote Flächen), ist das von dir genannte Vorkommen der Liegenden Teichsimse betroffen?


Grüße aus der Pfalz,
Sarah

[Anagallis]

Hallo Sarah,

die Fundstellen liegen ca. 500 m südlich des Sees "Gänskopf" in den offenen Ackerflächen dort und sind laut der Pdf-Datei erstmal nicht betroffen. Wenn es nächstes Jahr wieder gut regnen sollte wären die roten Flächen heiße Kandidaten, um nach weiteren Vorkommen zu suchen.

[Kraichgauer]

Die Hauptvorkommen bei Hördt liegen in dem Ackerbereich (-streifen) ONO der Aufschrift "Kulisse 7". Laut den Pfälzer Büros sind diese Vorkommen mittlerweile bei den Pflege- und Entwicklungsplänen berücksichtigt, nur 2024 war es schiefgegangen, weil keiner mit den Bauern redete. Das soll ab 2025 besser werden.
Wie Dominik schon sagte, sollte man nächstes Jahr, wenn die Regen gut waren, die markierten Auffüllflächen trotzdem mal kartieren.

Gruß Michael

[SaKu]

Vielen Dank euch beiden für die Antworten!
Ja, die Kommunikation hier läuft leider oftmals nicht optimal.
Immerhin konnte ich bei Kulisse 8 erreichen, dass dort erst im Herbst gepflügt wurde. Nächstes Ziel: die Auffüllung verhindern!

Viele Grüße
Sarah