Brunnera macrophylla - winterblühend

[Spinnich]

Das Großblättrige Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) sollte ja eigentlich zur Blütezeit im vollen Saft stehen, also mit den namensgebenden großen Blättern belaubt sein. Zudem wird als Blütezeit angegeben 3-4 Wochen zwischen April und Juni. Die Pflanzen in einem Fass im Garten halten sich da auch weitgehend dran und die Blätter sind vorwiegend braun, die Pflanzen sich am einziehen.
Ein paar Samen hatten es irgendwie aber in eine daneben hängende Blumenampel einer Hängefuchsie geschafft und sich dort etabliert und ebenfalls normal geblüht. Im Herbst hatte ich die braunen, welken Blätter abgeschnitten.
Nun zeigten sich an den blattlosen kleinen Strünkchen seit Anfang Dezember erneut Blüten, diese lange anhaltend auch jetzt noch, nachdem die Ampel auf den Dachboden umgezogen ist.
Eine Nachblüte erlebt man ja öfter bei verschiedensten Pflanzen, aber hier sind die fehlenden Blätter und die fehlenden Blütentriebe schon besonders.

LG Dieter

Pflanzen im Fass, verbräunend

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Pflanzen in der Ampel blühend

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Pflanzenstrunk mit Blüte

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Blütendetail

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[Manfrid]

Da ist wahrscheinlich Huflattich - oder Herbstzeitlose? - eingekreuzt, die es ja auch so halten mit ihren schuppigen Blütentrieben außerhalb der Zeit großer Laubblätter.
Schon interessant. Es sind hier ja wohl die Enden der zuvor belaubten Triebe, oder?

[Spinnich]

Ich denke die Strünkchen/(End-)Sprosse der belaubten Triebe sind im blattlosen Zustand noch etwas weitergewachsen und haben sich verdickt, sozusagen Überdauerungsorgane gebildet. Dass diese dann allerdings Blüten hervorbringen finde ich kurios.

LG Dieter

[Manfrid]

Etwas in die Richtung geht ja z. B. Pulmonaria schon auch, aber doch nicht so extrem gestaucht und schuppenblättrig und früh.

[Spinnich]

Beim Lungenkraut kommen tatsächlich oft nur Blütenstängel mit wenig Blättern am Blütenstiel, die Blatthorste bilden sich erst später.

Bei Brunnera denke ich, hat die Anpassung an weit gefächerte Lebensräume, trocken, alpin, kontinental etc. sich auch im Genom niedergeschlagen, so dass eine hohe Varianz und eben solche Erscheinungsformen begünstigt werden.

LG Dieter