Juncus atratus - Havel

[Svampskogen]

Das hier sollte wohl Juncus atratus sein? Von der Art habe ich versucht, mehrere alte Angaben zu überprüfen (u.a. von "Beiträge zur aktuellen Flora der Gegend um Havelberg" von Wolfgang Fischer). Keine davon konnte ich bestätigen, da ich aber auch nur grobe Fundortsangaben hatte, kann ich die Art also auch teils einfach übersehen haben (in diesem Jahr hätte ich sie eigentlich zahlreich erwartet)... Die gezeigten Pflanzen sind ein Zufallsfund in der Nähe von Havelberg, welchen ich zuerst als Juncus acutiflorus bestimmt hatte. Der Fund liess mir jedoch keine Ruhe und ein weiterer Besuch des Standorts zeigte mir, dass es sich doch um atratus handeln könnte. Diese hatte ich zuerst ausgeschlossen, da die Kapsel deutlich länger ist als das Perigon (Widerspruch zum Rothmaler) und ich fälschlicherweise gemeint habe, dass der Stängel kantig sein müsse (sind aber die Blätter gemeint).

[Garibaldi]

Ich weiß es nicht, aber wenn ich hier vergleiche: https://pladias.cz/en/taxon/pictures/Juncus%20atratus, erscheint mir der Blütenstand zu hell und die Blätter nicht feinrippig.

[Svampskogen]

Danke für die Rückmeldung! Stimmt, die Bilder auf Pladias zeigen Blätter mit wesentlich feinerer Rippung... Meine Fotos würden aber dann eigentlich besser zur Beschreibung im Rothmaler passen (5-7kantig). Auf Pladias sieht man zudem, dass die Kapsel auch deutlich länger als das Perigon sein kann, das ist im Rothmaler nicht wirklich korrekt meiner Meinung nach. Und ja der Blütenstand wirkt etwas hell... ev. wegen der Abendsonne?

Ich frage mich einfach, was es sonst sein könnte mit diesen kantigen Blättern...

[Svampskogen]

Michael Burkart von der Uni Potsdam hat Juncus atratus mittlerweile bestätigt!

[Anagallis]

Soll ich das Thema mal zu den bemerkenswerten Funden verschieben?

[Svampskogen]

Ok, ja doch sehr gerne

[Garibaldi]

Die Art wurde ein zweitesmal bestätigt durch den Vergleich der Kapseln eines Belegexemplars, das ich eingesammelt hatte, mit einem Brandenburger Herbar. Die Pflanze hier ist etwas sparriger verzweigt, aber das Merkmal schwankt je nach Wuchsort.

[Kraichgauer]

erscheint mir der Blütenstand zu hell.

Das Bild ist auch völlig überbelichtet. Hier eine kurze Nachbearbeitung. Immer noch nicht gut, aber man erkennt, wie es mal ausgesehen hatte. Gruß Michael

[Svampskogen]

Danke euch! Liess sich die Blattrippung am Herbarbeleg eigentlich noch erkennen?

[Garibaldi]

In meinem Belegexemplar war es etwas schwierig, aber noch möglich, das Merkmal passte also auch und war beim Herbarmaterial erkennbar.
Ich habe den Fundort verdreht, das Exemplar aus dem Herbar ist 25 Jahre alt und stammt von der anderen Havelseite, insgesamt ist die Art selten, wird sporadisch gefunden, verschwindet und taucht dann wieder auf oder wird einfach übersehen, obwohl sie eigentlich auffällig (ziemlich goß) ist. Ich halte die Blattmerkmale für am aussagekräftgsten.