Ich habe zum "Austesten" Endiviensalat gekauft.
Er ist sehr groß, äußere Blätter sind etwas dunkler, innere Blätter heller (aber typischerweise kein geschlossener Kopf).
Bitter ist da gar nichts, die Blätter wirkten auch nicht besonders hart. ABER: probeweise ein gröẞeres Blattstück von auẞen, von weiter innen und von ganz innen in den Mund gesteckt und darauf heimgekaut. ... Das wird kaum "weniger" im Mund, man könnte einen
Klumpen mit Fasern (sichtbar!) ausspucken. Nur bei den allerinnersten Blättern war das deutlich vermindert.
Deshalb werden vermutlich die Köpfe zusammengebunden, damit möglichst viele "zarte" Blätter entstehen.
Der großmütterliche Trick mit den extrem dünnen Streifen, dem Kneten, dem Stehenlassen (vielleicht auch Behandlung mit wärmeren Wasser - weiß es nicht mehr genau) minimiert diese unlöslichen Zellulosefasern natürlich überhaupt nicht.
Die einzige Wirkung ist, dass man glaubt (aufgrund der Kleinheit der Teile und der "vorgetäuschten" Zartheit) nicht mehr so gründlich kauen zu müssen. Man schluckt also den ganzen Faserkladeradatsch mit hinunter und nimmt verdauungsfördernde Ballaststoffe zu sich.
Ballaststoffe sind in meinem Essen jedoch genug, da brauche ich keine Fasern aus den Salat.
Ohne diese relativ zeitaufwändige Vorbereitung ist der gekaufte Salat quasi ungenießbar bis auf einen (sehr) kleinen inneren Teil.
(Kleingeschreddert könnte man ihn "entsaften", im Smoothie-Style stören vermutlich auch noch die Fasern.)