Lysimachia minima (L.) U.Manns & Anderb.
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Lysimachia minima (L.) U.Manns & Anderb.
Lysimachia minima (L.) U.Manns & Anderb.
Familie Primulaceae – Primelgewächse
Zwerg-Gauchheil
Für diese Fotos habe ich sechs Jahre lang gesucht. Der reichliche Regen dieses Jahr hat eine alte Fundstelle bei Straubenhardt in 7116/2 reaktiviert. Das ist der dritte Fund der Art in den letzten zwanzig Jahren in BW. Die erste Pflanze ist einen Zentimeter hoch. Der Rothmaler übertreibt mit dem angegebenen Größenbereich deutlich.
Familie Primulaceae – Primelgewächse
Zwerg-Gauchheil
Für diese Fotos habe ich sechs Jahre lang gesucht. Der reichliche Regen dieses Jahr hat eine alte Fundstelle bei Straubenhardt in 7116/2 reaktiviert. Das ist der dritte Fund der Art in den letzten zwanzig Jahren in BW. Die erste Pflanze ist einen Zentimeter hoch. Der Rothmaler übertreibt mit dem angegebenen Größenbereich deutlich.
Dominik
Re: Lysimachia minima (L.) U.Manns & Anderb.
Top, gratuliere! ich fürchte, danach werde ich länger als sechs Jahre suchen ...
Freundliche Grüße
Georg
Freundliche Grüße
Georg
Re: Lysimachia minima (L.) U.Manns & Anderb.
Hallo Dominik,
zu so einem Fund, auch wenn es eine total unscheinbare Art ist, darf man gratulieren.
Mein Botanik-Lehrmeister sagte: Es gibt Arten, vor denen muss man ehrfürchtig auf die Knie gehen...
Mir war es in 40 Jahren Jahren dreimal vergönnt den Kleinling zu entdecken. Nach 1986 und 1996 (ein und fünf Pflänzchen, oft erfolglos nachgesucht) wieder im Juli 2021. Diesmal 18 Pflänzchen am Rande eines Rapsfeldes um einem sickerfeuchten Bereich, den die Kröten-Binse dominierte. Kurz zuvor meinte ich noch zum Kollegen: Kickxia elatine haben wir schon, wenn wir Gypsophila muralis und Juncus bufonius sehen, müssen wir auf den Kleinling achten. Es war übrigens der gleiche Acker, an dessen Oberkante wir den blauen Anagallis arvensis (Lysimachia loeflingii) fanden. Werde die nächsten Tage wieder mal vorbeischauen.
Den Kleinling hat der Gießener Botanische Garten in Erhaltungskultur genommen. Steht in Hessen in allen vier Regionen in RL1.
An feuchteren Stellen sollte insbesondere die Kombi Gypsophila muralis/Juncus bufonius dazu anregen die Augen offen zu halten und eine mehr gebückte Haltung einzunehmen. Auch die zuletzt gefundenen Pflanzen kamen nicht über 5 cm Höhe und Breite hinaus. Dazu die blass weißliche Blüten, die man überhaupt nur beim Betrachten aus der Nähe wahrnimmt (erstes Foto rechts oben). Gruß
Peter
zu so einem Fund, auch wenn es eine total unscheinbare Art ist, darf man gratulieren.
Mein Botanik-Lehrmeister sagte: Es gibt Arten, vor denen muss man ehrfürchtig auf die Knie gehen...
Mir war es in 40 Jahren Jahren dreimal vergönnt den Kleinling zu entdecken. Nach 1986 und 1996 (ein und fünf Pflänzchen, oft erfolglos nachgesucht) wieder im Juli 2021. Diesmal 18 Pflänzchen am Rande eines Rapsfeldes um einem sickerfeuchten Bereich, den die Kröten-Binse dominierte. Kurz zuvor meinte ich noch zum Kollegen: Kickxia elatine haben wir schon, wenn wir Gypsophila muralis und Juncus bufonius sehen, müssen wir auf den Kleinling achten. Es war übrigens der gleiche Acker, an dessen Oberkante wir den blauen Anagallis arvensis (Lysimachia loeflingii) fanden. Werde die nächsten Tage wieder mal vorbeischauen.
Den Kleinling hat der Gießener Botanische Garten in Erhaltungskultur genommen. Steht in Hessen in allen vier Regionen in RL1.
An feuchteren Stellen sollte insbesondere die Kombi Gypsophila muralis/Juncus bufonius dazu anregen die Augen offen zu halten und eine mehr gebückte Haltung einzunehmen. Auch die zuletzt gefundenen Pflanzen kamen nicht über 5 cm Höhe und Breite hinaus. Dazu die blass weißliche Blüten, die man überhaupt nur beim Betrachten aus der Nähe wahrnimmt (erstes Foto rechts oben). Gruß
Peter
alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
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Re: Lysimachia minima (L.) U.Manns & Anderb.
Genaugenommen habe ich sechs Jahre an _bekannten_ Stellen gesucht. Eine große Hürde ist es, zu begreifen, wie klein die Pflanzen sind. Die Blätter sind winzig, nur wenige mm im Durchmesser, und die voll aufgeblühte Pflanze vielleicht so groß wie ein Keimling anderer Segetalarten. Zu Hilfe kam eine BAS-Fundmeldung von letzte Woche, auf der immerhin der konkrete Acker bezeichnet war. Dort habe ich dann drei Stunden die Ränder und andere offene Stellen abgesucht.
Dominik
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Re: Lysimachia minima (L.) U.Manns & Anderb.
Zu der Art gibt es eine legendäre Anekdote: Im Spätsommer 2008 treffen sich vier Pfälzer und badische Botaniker in Bitche (plus meine Frau) und liegen bäuchlings in Fahrspuren des Truppenübungsplatzes, um Radiola, Centunculus, Juncus capitatus und Illecebrum zu bewundern. Meine Frau sah dem Treiben zu, nahm die Entzückensschreie verständnislos zur Kenntnis, erkannte die Objekte der Begierde nicht einmal als blühende Pflanzen, ließ sie sich schließlich zeigen und meinte nur in einer gekonnten Imitation von Evelyn Hamann "Ah ja...". Seitdem heißen die Winz-Dinger bei uns "Ah-ja-Pflanzen".
Gruß Michael
Gruß Michael
Re: Lysimachia minima (L.) U.Manns & Anderb.
Da steht ihr in prominenter Tradition. Irgendwo - in einem Brief, glaube ich - hat Goethe mal seine Mutter Aja damit auf die Schippe genommen, dass sie in einem Gespräch wieder so viel "ajat" habe. - Ein verständnisvoller, netter Umgang mit den Spezialbegeisterten ist ja aber auch wirklich manchmal gar nicht so einfach.
Re: Lysimachia minima (L.) U.Manns & Anderb.
Hallo,
die heutige Suche am Standort des Kleinlings schien anfangs außer einer mittelgroßen (erstes Foto) und einer kleinen Pflanze nichts zu bringen. Dann kam eine Fehlstelle im Rapsfeld, die zum Ackerrand hin von Juncus bufonius dominiert wurde. Auf der Innenseite, teilweise 5 m vom Ackerrand entfernt, zwischen Tripleurospermum, Gnaphalium uliginosum, Plantago uliginosa, einzelnen Juncus bufonius und Gypsophila muralis dann über 40 meist kräftige Pflanzen. Rund dreimal soviele Pflanzen wie im letzten Jahr
Gruß
Peter
die heutige Suche am Standort des Kleinlings schien anfangs außer einer mittelgroßen (erstes Foto) und einer kleinen Pflanze nichts zu bringen. Dann kam eine Fehlstelle im Rapsfeld, die zum Ackerrand hin von Juncus bufonius dominiert wurde. Auf der Innenseite, teilweise 5 m vom Ackerrand entfernt, zwischen Tripleurospermum, Gnaphalium uliginosum, Plantago uliginosa, einzelnen Juncus bufonius und Gypsophila muralis dann über 40 meist kräftige Pflanzen. Rund dreimal soviele Pflanzen wie im letzten Jahr
Gruß
Peter
alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
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Re: Lysimachia minima (L.) U.Manns & Anderb.
Ui, toll, solche Monster habe ich noch nie gesehen... Das mit dem "dieses Jahr häufig" für Nanocyperion-Arten gilt übrigens auch für das gesamte Rhein-Tiefgestade, wo es überall abgesoffene Maisackersenken gibt. Sogar Schoenoplectiella supina ist nach 11 Jahren mal wieder aufgetaucht. Dieses Jahr werden wir noch auf Elatine-Jagd gehen.
Gruß Michael
Gruß Michael
Re: Lysimachia minima (L.) U.Manns & Anderb.
Hallo Michael,
ja, wobei das noch nicht die größten Pflanzen waren, aber schön frei zum Fotografieren. Längster Ast einer Pflanze: ca 8 cm.
Die Samenbank wird endlich wieder mal etwas aufgefüllt.
Dieses Jahr wird sich sicher auch bei Elatine und anderen Nanocyperion-Arten gut, das muss man ausnutzen, da lohnt sich die Anfahrt und Sucherei!
Gruß
Peter
ja, wobei das noch nicht die größten Pflanzen waren, aber schön frei zum Fotografieren. Längster Ast einer Pflanze: ca 8 cm.
Die Samenbank wird endlich wieder mal etwas aufgefüllt.
Dieses Jahr wird sich sicher auch bei Elatine und anderen Nanocyperion-Arten gut, das muss man ausnutzen, da lohnt sich die Anfahrt und Sucherei!
Gruß
Peter
alte Botanikerweisheit: man sieht nur was man kennt
Re: Lysimachia minima (L.) U.Manns & Anderb.
z.B. auch die Massenentwicklung von E. alsinastrum hier in Brandenburg, gabs das letzemal auch vor ü 10 Jahren soweit ich die Veröffentlichungen kenne, aber einiges ist auch in den trockenen Jahren unwiederbringlich verloren und eingeebnet worden, hatte ich dieses Jahr im Oderbruch.