Pilze auf Wiese im Kasseler Bergpark
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Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben.
ACHTUNG: Grundsätzlich keine Verzehrfreigabe bei Bestimmungen im Forum!
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Pilze auf Wiese im Kasseler Bergpark
Hallo,
diese großen Pilze habe ich heute im Kasseler Bergpark auf einer Wiese entdeckt.
Ich dachte erst an einen Schirmling, aber die Farbe ist deutlich anders, der Hut ist goldbraun, fast etwas metallisch.
Von der Größe her könnte es ein Parasol sein.
Vor ein paar Tagen erst lag an dieser Stelle ein umgetretener riesiger Pilz, der Hut war so zwischen 15 und 20cm im Durchmesser.
Um welche Art handelt es sich? Leider könnten die Handyfotos schärfer sein...
Viele Grüße, Christine
diese großen Pilze habe ich heute im Kasseler Bergpark auf einer Wiese entdeckt.
Ich dachte erst an einen Schirmling, aber die Farbe ist deutlich anders, der Hut ist goldbraun, fast etwas metallisch.
Von der Größe her könnte es ein Parasol sein.
Vor ein paar Tagen erst lag an dieser Stelle ein umgetretener riesiger Pilz, der Hut war so zwischen 15 und 20cm im Durchmesser.
Um welche Art handelt es sich? Leider könnten die Handyfotos schärfer sein...
Viele Grüße, Christine
Re: Pilze auf Wiese im Kasseler Bergpark
Google Lens meint Riesen- oder Doppeltbescheideter Scheidenstreifling (Amanita ceciliae)...
Der wäre aber selten, sogar gefährdet und gehört eigentlich in den Wald...
Der wäre aber selten, sogar gefährdet und gehört eigentlich in den Wald...
- bryotom
- Beiträge: 373
- Registriert: Di Jul 05, 2022 12:12 pm
- Wohnort: Oldenburger Land, Nordwest-Niedersachsen
Re: Pilze auf Wiese im Kasseler Bergpark
Hallo, das sieht in der Tat aus wie Amanita ceciliae. Schöner Fund. Den habe ich schon länger nicht gesehen. Da Du kein Bild von unten zeigst: der hatte auch wirklich keinen Ring (Manschette) am Stiel?
Beste Grüße
Thomas
"Kryptogamen, das sind Pflanzen ohne Samen,
und diese samenlosen Dinger wickeln Weise um den Finger"
Thomas
"Kryptogamen, das sind Pflanzen ohne Samen,
und diese samenlosen Dinger wickeln Weise um den Finger"
Re: Pilze auf Wiese im Kasseler Bergpark
Danke,
ich meine nicht. Morgen früh komm ich da wieder vorbei und hoffe, dass ich bessere Fotos machen kann...
Viele Grüße, Christine
ich meine nicht. Morgen früh komm ich da wieder vorbei und hoffe, dass ich bessere Fotos machen kann...
Viele Grüße, Christine
Re: Pilze auf Wiese im Kasseler Bergpark
Hallo,
ja, das ist "Cäcilia" (so nenne ich den Pilz immer), bei mir kommt die Art hin und wieder im Wald vor (Buchenmischwald auf Kalk, meist am Wegrand oder an etwas offeneren Stellen).
Ich kenne aber auch eine grasige Stelle auf dem Stadtfriedhof Rheinfelden/Baden, alter Baumbestand, parkartig - sehr wahrscheinlich auf auch Kalk. Letzte Woche habe ich dort 2 Exemplare gesehen - in der Nähe einer große Buche (und Kiefer) - leider in schon ziemlich fortgeschrittenem Alter.
Der Pilz zeichnet sich neben der Größe vor allem auch durch die braun-grauen dicken Velumreste auf dem Hut aus (... wenn sie nicht abgewaschen sind) und "erwachsen" hat er einen gerieften Hutrand. Der genatterte Stiel ist ohne Ring, aber man sieht in Bodennähe meist "Volvabänder", die etwas "kantig" aussehen. Daher hat der Pilz auch den Namen "Doppeltbescheideter Riesen-Scheidenstreifling".
Die Volva selbst steckt im Erdboden, ist sehr flüchtig und zerbrechlich. (Der zelluläre Aufbau der Volva bei Scheidenstreiflingen ist ein mikroskopisches Unterscheidungsmerkmal).
Wie ich gerade an meinen Bildern feststellte, habe ich die Volva noch nie aufgenommen. Ich hatte die Pilze wegen der relativen Seltenheit stehengelassen, nur ringsherum manchmal etwas freigelegt. Nur der kleine Pilz, den ich hier zeige, war mir versehentlich durch leichtes Anstupsen schon umgefallen bzw. abgebrochen, die Volva blieb wohl im Boden.
https://fundkorb.de/pilze/amanita-cecil ... streifling
(Hier steht seltsamerweise, dass die Velumreste auf dem Hut bei ganz jungen Pilzen weißlich wären und dann nachdunkeln. Das kann ich bisher so nicht nachvollziehen - man sieht auch im Web sehr kleine unaufgeschirmte Hüte mit dunkel-grau-braunem Velum.)
Der aktuellste Fund
ja, das ist "Cäcilia" (so nenne ich den Pilz immer), bei mir kommt die Art hin und wieder im Wald vor (Buchenmischwald auf Kalk, meist am Wegrand oder an etwas offeneren Stellen).
Ich kenne aber auch eine grasige Stelle auf dem Stadtfriedhof Rheinfelden/Baden, alter Baumbestand, parkartig - sehr wahrscheinlich auf auch Kalk. Letzte Woche habe ich dort 2 Exemplare gesehen - in der Nähe einer große Buche (und Kiefer) - leider in schon ziemlich fortgeschrittenem Alter.
Der Pilz zeichnet sich neben der Größe vor allem auch durch die braun-grauen dicken Velumreste auf dem Hut aus (... wenn sie nicht abgewaschen sind) und "erwachsen" hat er einen gerieften Hutrand. Der genatterte Stiel ist ohne Ring, aber man sieht in Bodennähe meist "Volvabänder", die etwas "kantig" aussehen. Daher hat der Pilz auch den Namen "Doppeltbescheideter Riesen-Scheidenstreifling".
Die Volva selbst steckt im Erdboden, ist sehr flüchtig und zerbrechlich. (Der zelluläre Aufbau der Volva bei Scheidenstreiflingen ist ein mikroskopisches Unterscheidungsmerkmal).
Wie ich gerade an meinen Bildern feststellte, habe ich die Volva noch nie aufgenommen. Ich hatte die Pilze wegen der relativen Seltenheit stehengelassen, nur ringsherum manchmal etwas freigelegt. Nur der kleine Pilz, den ich hier zeige, war mir versehentlich durch leichtes Anstupsen schon umgefallen bzw. abgebrochen, die Volva blieb wohl im Boden.
https://fundkorb.de/pilze/amanita-cecil ... streifling
(Hier steht seltsamerweise, dass die Velumreste auf dem Hut bei ganz jungen Pilzen weißlich wären und dann nachdunkeln. Das kann ich bisher so nicht nachvollziehen - man sieht auch im Web sehr kleine unaufgeschirmte Hüte mit dunkel-grau-braunem Velum.)
Der aktuellste Fund
Viele Grüße von abeja
-
- Beiträge: 420
- Registriert: Di Jul 26, 2022 2:11 pm
Re: Pilze auf Wiese im Kasseler Bergpark
Ja, zumindest in der Schweiz ist Amanita ceciliae keinesfalls eine seltene oder gefährdete Art…
Re: Pilze auf Wiese im Kasseler Bergpark
Vielen Dank!
Hier dieselben Pilze heute nochmal, im strömenden Regen... Viele Grüße, Christine
Hier dieselben Pilze heute nochmal, im strömenden Regen... Viele Grüße, Christine
Re: Pilze auf Wiese im Kasseler Bergpark
Allerdings steht der Riesenstreifling (Amanita ceciliae) in gesamt Deutschland auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und ist mit Rl3(gefährdet) angegeben. Obwohl gekocht essbar also bitte nur anschauen!Svampskogen hat geschrieben: Mo Okt 28, 2024 10:53 pm Ja, zumindest in der Schweiz ist Amanita ceciliae keinesfalls eine seltene oder gefährdete Art…
LG Dieter
Re: Pilze auf Wiese im Kasseler Bergpark
Hallo Christine,
das ist eindeutig A. ceciliae.
Hallo Dieter,
wenn man sich die Verteilung bei Pilze-Deutschland anschaut (über 900 Datensätze - und nicht alles wird gemeldet oder findet zeitnah sich da wieder), dann ist der Pilz in Mittelgebirgslagen (auf neutralem Bodern bis Kalk, besonders im Süden) doch recht gut verbreitet - aber trotzdem eher selten anzutreffen, das wird wohl so sein. (In Hessen sind 2 Fundpunkte minimal nördlich von Kassel gelistet.)
Den "Umgeschubsten" hatte ich damals tatsächlich auch "verköstigt" - die Erfahrung "braucht" man aber wirklich nicht, eine sehr fade und weichfleischige Angelegenheit. An einen definierbaren Eigengeschmack kann ich mich gar nicht mehr erinnern.
das ist eindeutig A. ceciliae.

Hallo Dieter,
wenn man sich die Verteilung bei Pilze-Deutschland anschaut (über 900 Datensätze - und nicht alles wird gemeldet oder findet zeitnah sich da wieder), dann ist der Pilz in Mittelgebirgslagen (auf neutralem Bodern bis Kalk, besonders im Süden) doch recht gut verbreitet - aber trotzdem eher selten anzutreffen, das wird wohl so sein. (In Hessen sind 2 Fundpunkte minimal nördlich von Kassel gelistet.)
Den "Umgeschubsten" hatte ich damals tatsächlich auch "verköstigt" - die Erfahrung "braucht" man aber wirklich nicht, eine sehr fade und weichfleischige Angelegenheit. An einen definierbaren Eigengeschmack kann ich mich gar nicht mehr erinnern.
Viele Grüße von abeja
Re: Pilze auf Wiese im Kasseler Bergpark
Also diesen speziellen Scheidenstreifling habe ich noch nie bewusst vorgefunden, einige andere sind in meiner Umgebung aber recht häufig.abeja hat geschrieben: Di Okt 29, 2024 11:44 pm Hallo Christine,
das ist eindeutig A. ceciliae.![]()
Hallo Dieter,
wenn man sich die Verteilung bei Pilze-Deutschland anschaut (über 900 Datensätze - und nicht alles wird gemeldet oder findet zeitnah sich da wieder), dann ist der Pilz in Mittelgebirgslagen (auf neutralem Bodern bis Kalk, besonders im Süden) doch recht gut verbreitet - aber trotzdem eher selten anzutreffen, das wird wohl so sein. (In Hessen sind 2 Fundpunkte minimal nördlich von Kassel gelistet.)
Den "Umgeschubsten" hatte ich damals tatsächlich auch "verköstigt" - die Erfahrung "braucht" man aber wirklich nicht, eine sehr fade und weichfleischige Angelegenheit. An einen definierbaren Eigengeschmack kann ich mich gar nicht mehr erinnern.
Die Speisequalität ist wohl bei allen ähnlich, aber da sie kaum Eigengeschmack haben, kann man sie zum Auffüllen für ein Mischpilzgericht verwenden.
Natürlich darf man auch mal einen selteneren Pilz sammeln, um den später in aller Ruhe zu bestimmen. Dann ist es klar, dass man den ggf. auch mal verkostet.