Hallo zusammen,
diese Flechten habe ich heute Bonn fotografiert.
Diese einzelne Flechte war relativ groß und hatte eine Breite von 6-7 cm.
Ich habe sie als Graue-Schwielenflechte, Physconia grisea bestimmt.
Ist das korrekt?
Viele Grüße
Harry
Flechte aus Bonn 12 - Physconia grisea? [plausibel, aber nicht 100% sicher]
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Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben.
ACHTUNG: Grundsätzlich keine Verzehrfreigabe bei Bestimmungen im Forum!
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Flechte aus Bonn 12 - Physconia grisea? [plausibel, aber nicht 100% sicher]
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Zuletzt geändert von Botanica am Do Dez 19, 2024 3:14 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Cogito, ergo sum
Re: Flechte aus Bonn 12 - Physconia grisea?
Hallo Harry,
das wird wohl richtig sein, jetzt sehen wir die "Pünktchen" auf den Loben und Sorale an den richtigen Stellen.
Ein bisschen zweifeln ließ mich die knallgrüne Farbe - sollte aber sehr nass so aussehen können.
Nachgeschaut - ja, sicher: https://fungi.myspecies.info/all-fungi/physconia-grisea
https://italic.units.it/flora/index.php ... _1&id=1425 (Physonia grisea)
das wird wohl richtig sein, jetzt sehen wir die "Pünktchen" auf den Loben und Sorale an den richtigen Stellen.
Ein bisschen zweifeln ließ mich die knallgrüne Farbe - sollte aber sehr nass so aussehen können.
Nachgeschaut - ja, sicher: https://fungi.myspecies.info/all-fungi/physconia-grisea
https://italic.units.it/flora/index.php ... _1&id=1425 (Physonia grisea)
Viele Grüße von abeja
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Re: Flechte aus Bonn 12 - Physconia grisea?
Also ich finde das schwierig ohne weitere Merkmale der Unterseite und Rhizinen. Oder wieso würdest du hier Physconia perisidiosa und enteroxantha ausschliessen wollen? P. grisea wäre meistens in der Thallusmitte recht dicht sorediös... Zumindest in der Schweiz ist P. grisea im Siedlungsgebiet aber der mit Abstand häufigste Gattungsvertreter!
Re: Flechte aus Bonn 12 - Physconia grisea?
Uff, ja - hier war ich nicht Schritt für Schritt im ital. Schlüssel vorgegangen. Harry hatte ja letztens schon eine Physconia-grisea-Vermutung - das hatte ich mir gemerkt, den Text nochmal aufgerufen und Bilder verglichen. (@Harry, hast du den dt. Schlüssel in deinem Buch benutzt?)
Die jetzige Anfrage zeigt m.M. Bilder, die ... optisch ... 1:1 vielen Bildern von Physconia grisea im Web entsprechen, zudem ist es die häufigste Art und auch im Siedlungsgebiet vorhanden. Die anderen beiden Arten sind bei Flechten Deutschland zwar gelistet - aber ich weiß nicht, ob die Gebiete annähernd gleich kartiert wurden. Die aktiven Flechtenkundler könnten sehr unregelmäßig verteilt sein.
Zu P. grisea gibt es viele Fundpunkte in NRW, zu den beiden anderen Arten aber ganz wenig in NRW (meist am Rand), eher in Thüringen und es gibt ein paar andere "Hot-spots", vor allem in Mittelgebirgslagen.
Ich sah gerade auf eurer Schweizer Seite, da ist eine (vermutlich) ältere P. grisea mit extremen Soralen in der Mitte, das sieht natürlich schon etwas anders aus (auch im Vergleich zu sonstigen Bildern im Web).
https://www.wsl.ch/map_lichen/search?ta ... 24&lang=en
Wenn ich mir die beiden Alternativen anschaue, dann wäre vermutlich bei Physconia enteroxantha die gelbliche Färbung der Medulla aufgefallen? (Es soll Fälle geben, wo das nicht so ausgeprägt ist und auch die chem. Reaktionen außergewöhnlich schwach sind, Dann würde P. enterox. oft fälschlicherweise als etwas anderes bestimmt - sagt eine amerikanische Seite ...)
https://italic.units.it/flora/index.php ... ecies=1428
Die Art soll auch (meist, etwas) unregelmäßiger wachsen, die Loben erscheinen mir auf Bildern schmaler - in den Angaben sind die (Minimal-u-Maximal)-Maße allerdings ähnlich.
Bei Physconia perisidiosa sieht man kaum Randloben (die sollen lt. Angaben sehr kurz sein) und die Art hat einen sehr unregelmäßigen Wuchs. Das kommt mir vom Bild her nicht sehr passend vor - aber vermutlich gibt es bei den drei Arten Erscheinungsformen, wo sie sich ähnlich sehen.
Zu den Unterseiten (nachgelesen): direkt anschließend an die Ränder können die Unterseiten auch bei den "unterseits dunklen Flechten" (lt. Beschreibung) relativ hell sein, man müsste sich also etwas größere Stücke von unten betrachten.
Die jetzige Anfrage zeigt m.M. Bilder, die ... optisch ... 1:1 vielen Bildern von Physconia grisea im Web entsprechen, zudem ist es die häufigste Art und auch im Siedlungsgebiet vorhanden. Die anderen beiden Arten sind bei Flechten Deutschland zwar gelistet - aber ich weiß nicht, ob die Gebiete annähernd gleich kartiert wurden. Die aktiven Flechtenkundler könnten sehr unregelmäßig verteilt sein.
Zu P. grisea gibt es viele Fundpunkte in NRW, zu den beiden anderen Arten aber ganz wenig in NRW (meist am Rand), eher in Thüringen und es gibt ein paar andere "Hot-spots", vor allem in Mittelgebirgslagen.
Ich sah gerade auf eurer Schweizer Seite, da ist eine (vermutlich) ältere P. grisea mit extremen Soralen in der Mitte, das sieht natürlich schon etwas anders aus (auch im Vergleich zu sonstigen Bildern im Web).
https://www.wsl.ch/map_lichen/search?ta ... 24&lang=en
Wenn ich mir die beiden Alternativen anschaue, dann wäre vermutlich bei Physconia enteroxantha die gelbliche Färbung der Medulla aufgefallen? (Es soll Fälle geben, wo das nicht so ausgeprägt ist und auch die chem. Reaktionen außergewöhnlich schwach sind, Dann würde P. enterox. oft fälschlicherweise als etwas anderes bestimmt - sagt eine amerikanische Seite ...)
https://italic.units.it/flora/index.php ... ecies=1428
Die Art soll auch (meist, etwas) unregelmäßiger wachsen, die Loben erscheinen mir auf Bildern schmaler - in den Angaben sind die (Minimal-u-Maximal)-Maße allerdings ähnlich.
Bei Physconia perisidiosa sieht man kaum Randloben (die sollen lt. Angaben sehr kurz sein) und die Art hat einen sehr unregelmäßigen Wuchs. Das kommt mir vom Bild her nicht sehr passend vor - aber vermutlich gibt es bei den drei Arten Erscheinungsformen, wo sie sich ähnlich sehen.
Zu den Unterseiten (nachgelesen): direkt anschließend an die Ränder können die Unterseiten auch bei den "unterseits dunklen Flechten" (lt. Beschreibung) relativ hell sein, man müsste sich also etwas größere Stücke von unten betrachten.
Viele Grüße von abeja
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Re: Flechte aus Bonn 12 - Physconia grisea?
Also zumindest in der Schweiz habe ich alle Physconia-Arten bereits im Siedlungsgebiet gefunden - klar am häufigsten grisea. Das schliesst die anderen Arten aber natürlich nicht sicher aus. Ich denke jetzt zudem eher weniger, dass die Färbung des Marks im Feld auffällt, wenn man sich nicht besonders darauf achtet….
Konnte die Fotos heute übrigens rasch Christine Keller von SwissLichens (Datenzentrum Flechten) an der WSL zeigen. Sie wollte sich jetzt aber ohne weitere Details leider nicht auf eine Art festlegen….
Trotzdem…. die vorgeschlagene P. grisea ist sicherlich die wahrscheinlichste Option!
Konnte die Fotos heute übrigens rasch Christine Keller von SwissLichens (Datenzentrum Flechten) an der WSL zeigen. Sie wollte sich jetzt aber ohne weitere Details leider nicht auf eine Art festlegen….
Trotzdem…. die vorgeschlagene P. grisea ist sicherlich die wahrscheinlichste Option!
Re: Flechte aus Bonn 12 - Physconia grisea?
Hallo abela, hallo Scvamskogen,
vielen Dank für die Mühe, die ihr Euch gemacht habt.
Nun, die Gattung Physconia simmt schon einmal, P. grisea ist das wahrscheinlichste.
Ich werde gerne noch mal den Fundort aufsuchen. Normalerweise versuche ich die Flechten nicht zu beschädigen und auch nur wenn es erforderlich ist mit Chemikalien zu behandeln. Aber wenn die Bestimmung nur auf diesem Wege abgesichert werden kann...
Ich hab Schwierigkeiten, eine Fldechte als ganzes vom Untergrund zu lösen, meist geht etwas kaputt. Ich versuche aber ein möglichst großes Teil zu erhalten und werde ews von unten fortografieren.
Bin sehr gespannt.
Viele Grüße
Harry
vielen Dank für die Mühe, die ihr Euch gemacht habt.
Nun, die Gattung Physconia simmt schon einmal, P. grisea ist das wahrscheinlichste.
Ich werde gerne noch mal den Fundort aufsuchen. Normalerweise versuche ich die Flechten nicht zu beschädigen und auch nur wenn es erforderlich ist mit Chemikalien zu behandeln. Aber wenn die Bestimmung nur auf diesem Wege abgesichert werden kann...
Ich hab Schwierigkeiten, eine Fldechte als ganzes vom Untergrund zu lösen, meist geht etwas kaputt. Ich versuche aber ein möglichst großes Teil zu erhalten und werde ews von unten fortografieren.
Bin sehr gespannt.
Viele Grüße
Harry
Cogito, ergo sum