Hallo ihr Lieben,
ich hänge hier an dieser Nachtkerze. Fotografiert am 24.07.2023 auf dem Hauptfriedhof in Mannheim. Ich komme mit dem Schlüssel bei Oenothera paradoxa raus, würde mich überweitere Meinungen freuen. Stängel unten rot, oben grün, ohne Flecken, Kapsel abstehend behaart, Blütenstiele drüsig. Mittelnerv der Blätter rot.
Liebe Grüße,
Julia
Oenothera paradoxa? FH Mannheim
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Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
Oenothera paradoxa? FH Mannheim
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Re: Oenothera paradoxa? FH Mannheim
Hallo Jule,
auch hier leider nein, keine paradoxa. Paradoxa zeichnet sich durch einen schopfartigen, sehr dichten oberen Blütenstand aus (dieser hier ist gestutzt), außerdem sind bei paradoxa die Blätter ausgesprochen breit und gedreht (so wie bei der fallax im anderen Beitrag) und stark rotnervig (viel stärker als hier im Bild). Die Blüten von paradoxa sind relativ klein, diese hier sind größer.
Was wir hier sehen, ist eine von mehreren unbeschriebenen schmalblättrigen Sippen des Rhein-Neckar-Raums. Diese hier habe ich im "Atlas" als "erythropoda prov." bezeichnet. Bei der fallen die schmalen, auffällig stark gesägten Blätter auf. Aber das vorliegende Exemplar hat darüber hinaus auch noch hybridogenen Einfluss (leicht gefleckte Knospen).
Ich habe aber vor, all diese unbeschriebenen Sippen in FG IV nicht formal zu beschreiben (wozu so was führt, hat man mit den Hudziok-Sippen im Osten der 60er Jahre gesehen). Sie sind alle nicht stabilisiert genug und bekommen allenfalls "Typ"-Namen.
Gruß Michael
auch hier leider nein, keine paradoxa. Paradoxa zeichnet sich durch einen schopfartigen, sehr dichten oberen Blütenstand aus (dieser hier ist gestutzt), außerdem sind bei paradoxa die Blätter ausgesprochen breit und gedreht (so wie bei der fallax im anderen Beitrag) und stark rotnervig (viel stärker als hier im Bild). Die Blüten von paradoxa sind relativ klein, diese hier sind größer.
Was wir hier sehen, ist eine von mehreren unbeschriebenen schmalblättrigen Sippen des Rhein-Neckar-Raums. Diese hier habe ich im "Atlas" als "erythropoda prov." bezeichnet. Bei der fallen die schmalen, auffällig stark gesägten Blätter auf. Aber das vorliegende Exemplar hat darüber hinaus auch noch hybridogenen Einfluss (leicht gefleckte Knospen).
Ich habe aber vor, all diese unbeschriebenen Sippen in FG IV nicht formal zu beschreiben (wozu so was führt, hat man mit den Hudziok-Sippen im Osten der 60er Jahre gesehen). Sie sind alle nicht stabilisiert genug und bekommen allenfalls "Typ"-Namen.
Gruß Michael
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Re: Oenothera paradoxa? FH Mannheim
Lieber Michael,
danke Dir. Ich bin noch nicht richtig in den Oenotheren drinnen, aber daneben liegen ist nicht schlimm. Ich bekomme das irgendwann mit den Merkmalen noch besser rein.
Ich danke Dir auf jedenfall für Deine Meinung zu der Art.
Liebe Grüße,
Jule
danke Dir. Ich bin noch nicht richtig in den Oenotheren drinnen, aber daneben liegen ist nicht schlimm. Ich bekomme das irgendwann mit den Merkmalen noch besser rein.
Ich danke Dir auf jedenfall für Deine Meinung zu der Art.
Liebe Grüße,
Jule
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Re: Oenothera paradoxa? FH Mannheim
Keine Sorge. Ich bin schon 20 Jahre beim Oenotheren-Sichten und habe sie immer noch nicht wirklich verstanden...
Das Elend sind die temporär auftretenden Regionalsippen, die einheitliche Schwärme bilden und den Eindruck machen "so was muss doch eine gute Art sein". Wie schon gesagt, Hudziok hat solche in den 60er Jahren in Brandenburg formal beschrieben, und seine Namen geistern heute noch rum, obwohl ein Gutteil seiner Arten wieder verschwunden ist. So was will ich unbedingt vermeiden.
Auf der anderen Seite ist alles das, was als "Hauptarten" gilt, oft ein kunterbuntes Gemisch von Hybridschwärmen mit jeweils leicht abweichenden Merkmalen. Darunter leider auch fallax, chicaginensis (pycnocarpa auct.), deflexa oder rubricaulis.
In ein paar 1000 Jahren wären wir schlauer, wenn wir es noch erleben dürften, weil dann klar wäre, welche Arten sich aus dieser explosiven Radiation und Hybridisierung schlussendlich herausgebildet haben.
Gruß Michael
Das Elend sind die temporär auftretenden Regionalsippen, die einheitliche Schwärme bilden und den Eindruck machen "so was muss doch eine gute Art sein". Wie schon gesagt, Hudziok hat solche in den 60er Jahren in Brandenburg formal beschrieben, und seine Namen geistern heute noch rum, obwohl ein Gutteil seiner Arten wieder verschwunden ist. So was will ich unbedingt vermeiden.
Auf der anderen Seite ist alles das, was als "Hauptarten" gilt, oft ein kunterbuntes Gemisch von Hybridschwärmen mit jeweils leicht abweichenden Merkmalen. Darunter leider auch fallax, chicaginensis (pycnocarpa auct.), deflexa oder rubricaulis.
In ein paar 1000 Jahren wären wir schlauer, wenn wir es noch erleben dürften, weil dann klar wäre, welche Arten sich aus dieser explosiven Radiation und Hybridisierung schlussendlich herausgebildet haben.
Gruß Michael
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Re: Oenothera paradoxa? FH Mannheim
P. S. Diese "erythropoda"-Sippe ist trotz allem recht ungewöhnlich, weil man diese Typen mit sehr schmalen Blättern vor allem in der Rheinebene findet, aber anderswo in Deutschland kaum. Dazu gehört auch eine mit gestreiften Knospen bei Ingelheim ("linearifolia prov." = perangusta sensu Walter Lang & Rostanski) und die größerblütigen "rhenana prov." und "palatina prov." Alle unbeschrieben!
Ungewöhnlich ist auch der zwar ungetupfte, aber rotfüßige Stängel bei gleichzeitig oben grüner Rhachis.
Gruß Michael
Ungewöhnlich ist auch der zwar ungetupfte, aber rotfüßige Stängel bei gleichzeitig oben grüner Rhachis.
Gruß Michael