luciliger Blaustern -> S. luciliae x sardensis

[Anagallis]

Heute in Karlsruhe-Neureut am Kiefernwald gesammelt. Ca. fünfzehn Pflanzen, alle ein- oder zweiblütig mit luciliae-Mitte, aber außen recht dunkel blau und die Kronblätter auf 4 mm von 11 mm verwachsen = 36%. Staubfäden ganz weiß, Griffel und Fruchtknoten lila, Griffel 2 mm lang.

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[botanix]

Hallo,
Farbe, verwaschenes 1/3 Zentrum, Knitter am Rand der Kronblätter, aufrechte Blütenhaltung, nur zwei Blüten, soweit passt alles zu Scilla luciliae.
Mit 2 cm Durchmesser sind die Blüten aber zu klein, die Verwachsung zu groß, der Griffel zu lang.
Kleine Blüten hätte Scilla sardensis, dazu eine Verwachsung der Kronblätter von 30-40% und einen 2-3 mm langen Griffel. Diese Art würde ich als Kreuzungspartner von S. luciliae annehmen.
Grüße
Peter

[Anagallis]

Das technische Hilfsmittel war sich zu 99% sicher, S. sardensis vor sich zu haben. Im Vorgarten habe ich vorhin ähnliche Pflanzen wiederentdeckt, die ich wohl vor ein oder zwei Jahren aus ähnlichem Grund gesammelt hatte. Vielleicht kommt man mit Spetas Schlüssel zu einem befriedigenderen (nicht-Hybrid) Ergebnis.

[Anagallis]

Was hältst Du von Scilla nana? Die wird mittlerweile gelegentlich im Handel angeboten.Leider habe ich keine richtige Beschreibung der Art.

Hier steht was zum Hybriden: https://www.zobodat.at/pdf/Flor-Notizen ... 3-0030.pdf

[botanix]

Hallo Dominik,

Speta hat hier alle Arten beschrieben, mit Zeichnungen der Blüten / -details: https://www.zobodat.at/pdf/NKJB_21_0009-0079.pdf
Auf S. 17 ff. Scilla nana, nach S. 54 ist eine Doppelseitige Tabelle mit Größenangaben zu Blütenteilen/-verwachsung usw. eingefügt.
Im Anhang (nach S. 71) Abbildungen kompletter Herbarbelege (kaum brauchbar) und danach Fotos der Arten, allerdings nur in bescheidener Qualität (die auch in meinem Originalband nicht besonders ist).
Speta schreibt zur Griffellänge bei Scilla nana: 0,7-1 (1,3) mm lang, oberes Griffeldrittel weiß, Fruchtknoten dunkelviolettblau.
Ansonsten hätte Scilla nana recht gut gepasst, aber der Griffel deiner Pflanze ist definitiv zu lang.

Hybriden zwischen den drei häufig gepflanzten Arten sind beim aufeinandertreffen größerer Herden immer zu erwarten. Zu beachten ist allerdings das "Reifen" der Blüten mit zunehmendem Alter, d.h. sie wachsen noch etwas und damit geht auch der Kontrast weißes Zentrum - blauer Kronblattanteil zurück. Auf Fotos ist das helle Zentrum oft deutlicher erkennbar, als ich es selbst wahrnehme.
Keine Ahnung was der Pflanzenhandel so alles an Arten, Hybriden und Züchtungen auf den Markt wirft. Nicht einfach.

Grüße
Peter

[Anagallis]

Die Zwiebelhülle ist auch nicht violettsachwarz sondern hellbraun. Die über 30% verwachsenen Kronblätter sind in allen Schlüsseln und Beschreibungen ein Alleinstellungsmerkmal für S. sardensis. Es wird also der genannte Hybrid sein. Die Beschreibung in Stolley paßt ganz genau zur Pflanze.

[Andreas Melzer]

Hallo zusammen,
angeregt durch den Beitrag habe ich meine Scilla im Garten kontrolliert. Die bilden im Frühling stets ein Blaues Meer. Neben den normalen siberica fielen mir erstmalig an einer Stelle deutliche Abweichler auf. Keine Ahnung, wo die mal hergekomen sind.

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Kronblätter kontrastreich blau/wei8. Rund 4 mm von 16-19 mm verwachsen (allerdings nur wenige gemessen):

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Fruchtknoten blau, Griffel 2 mm:

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Zwiebel, mit hellbrauner (flüchtiger) Tunica:

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Speta (danke für den Link!) habe ich zunächst grob überflogen. So richtig 100% passt erstmal nichts, oder unterliege ich einem Irrtum? Dnke für jeden Hnweis.
Beste Grüße,
Andreas