Forum Flora Germanica

Fundatum: Anfang Juni
Habitat: ehemaliger Steinbruch, Muschelkalk im MK NRW

Könnte das etwas in Richtung Crepis sein ? Wegen den Rotanteilen vorm aufblühen dachte ich an foetida, der hat das ja.
Was wäre eure Einschätzung diesbezüglich.

Es sind in jedemfall nicht wenige Pflanzen, sondern ein größeres Vorkommen.

Die Art ist in NRW RL2, teilweise je nach Region auch RL1, wäre also ein nettes vorkommen

Schon die Crepis-Ansammlung in einem Steinbruch ist charakteristisch. Hast Du mal dran gerochen oder wenigstens einen Beleg eingesteckt, um das nachzuholen?

https://blumeninschwaben.de/Zweikeimbla ... hnab.htm#3

Was den Geruch angeht, habe ich versäumt mal gezielt an einem Blatt zu riechen, aber beim Streifen der Pflanzen mit den Beinen roch es in jedemfall.
Ich komme bald auch nochmal vorbei

Ja, kann immer wieder mal in solchen Gelegenheiten auftauchen. Ist die Frage wie lange sich solche Arten ohne Störung halten....die RL wurde etwas runtergestuft in den Naturräumen. Aber immer ein schöner Fund!!

So ich war heute nochmal da.
Wonach riecht es denn etwa, die Blätter hatten ebenfalls ein Geruch beim zerreiben, stinkend fand ich es nicht. Es roch etwa wie alter Verbandskasten

Immergrün hat geschrieben: ↑Mi Jul 23, 2025 8:14 pm wie alter Verbandskasten

So empfinde ich das auch.

Hallo,
der Geruch vom Pflanzensaft ist doch gemeint, nicht der von den geriebenen Blättern.
Also einen noch frischen Stängel abzwicken und am austretenden Saft riechen. Wird mit Karbolgeruch beschrieben, „medizinisch“ im weiteren Sinn, mein Verbandskasten riecht nicht so, wenn doch würde ich ihn entsorgen
Und ja, das ist Crepis foetida ssp. foetida. Schön großes Vorkommen.
Grüße
Peter

botanix hat geschrieben: ↑Mi Jul 23, 2025 10:07 pmder Geruch vom Pflanzensaft ist doch gemeint, nicht der von den geriebenen Blättern.

Natürlich muß man so reiben, daß Flüssigkeit austritt, nicht bloß streicheln.

Wird mit Karbolgeruch beschrieben, „medizinisch“ im weiteren Sinn, mein Verbandskasten riecht nicht so ...

Für mich riecht das nach Pflaster.

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Ich konnte die Art neulich mal am "richtigen" Standort beobachten, auf den Trockenhängen im Val Venosta, im NSG Kortscher Leiten.

Interessant wieder was gelernt, Karbol geruch wird oft beschrieben als:

• Tintenartig

• Medizinisch oder nach Krankenhaus

• Nach Lösungsmittel erinnernd

• Aufdringlich süß (bei Pilzen, kann aber später widerlich werden)

• Muffig

• Chemisch

Bei mir ist dann wohl die Mischung aus Muffig + Medizinisch

Als "Karbol" wurde früher Phenol bezeichnet, das man als Desinfektionsmittel verwendete (Gebrauch mittlerweile wegen erheblicher Toxizität eingestellt). Das Thema ist/war, dass das im 19. Jahrhundert aus Teer hergestellte Phenol sehr unsauber und daher mit zahlreichen stinkenden Verunreinigungen belastet war. Diese führten zum "Karbolgeruch", der sehr ähnlich zu Straßenteer oder schlechtem Diesel ist (alles verursacht durch schwefelhaltige Aromaten), und nicht einheitlich. Reines Phenol ist dagegen fast geruchlos.

Gruß Michael