Brassicaceae

Bestimmungsanfragen für europäische Wildpflanzen.
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Bitte immer den Fundort (Land, Stadt, Habitat etc.) und das Funddatum angeben. TIPP: Je mehr Detailbilder ihr von einer Pflanze zeigt, also zum Beispiel Gesamtaufnahme der Pflanze, Blatt + Blüte von oben und unten, Stängel unten + oben, Früchte oder weiteres, desto größer ist der Bestimmungserfolg im Forum.
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botanix
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Brassicaceae

Beitrag von botanix »

Hallo,

Vor zwei Tagen fand ich drei Pflanzen dieser Brassicaceae auf sehr lückig bewachsener trockener Erde nahe einem Grünschnittcontainer neben einem Mietshaus mit vielen Kräuter- / Staudenanpflanzungen der Mieter im Erdgeschoss. An der Ruderalstelle noch eine nicht gepflanzte Jungpflanze der Wassermelone und viele junge Tomaten.
Auffallend ist der doppelt fiederteilige Blattschnitt, das Blatt sehr dünn, etwas blaugrau, sehr unregelmäßige Blattlappen. Der Stängel ist kahl. Der Blattstiel sitzt in Stängelbreite an, ohne Öhrchen.
Die noch unreife Schote ist zwischen den Samen schwach eingeschnürt, der lange Schnabel nicht abgeflacht (lässt sich zwischen den Fingern etwas kantig drehen), ohne Samen. Die Kelchblätter stehen zur Blüte schräg ab.
Der Schlüssel im Rothmaler bringt mich nicht weiter. Flora incognita meint Brassica juncea, Brassica rapa var. chinensis oder auch Senecio jacobaea 😳 In Anbetracht der Fundstelle kann es auch eine Kulturpflanze, Gartenkraut unbekannter Herkunft sein.
Bilder vom Handy hochgeladen, dreht leider nicht richtig.
Vorschläge welches Kraut das sein könnte?
Gruß
Peter
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Svampskogen
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Re: Brassicaceae

Beitrag von Svampskogen »

Coincya cheiranthos (oder wie auch immer die genannt wird)? Die habe ich dieses Jahr mehrfach im französischen Massif Central gesehen…
auch wenn dafür die eingeschnürten Schoten natürlich nicht passen...
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botanix
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Re: Brassicaceae

Beitrag von botanix »

Hallo Jonas,

Coincya hatte ich auch in Erwägung gezogen, der lange Schnabel!
Coincya monensis ssp. cheiranthos haben (oder hatten) wir am Bahnhof Gießen. Meine diesen Blattschnitt und die dünnen sehr unregelmäßig geschnittenen Stängelblätter hatte dieser nicht. Bei Coincya müssten die Kelchblätter auch anliegen und die Schoten sind nicht eingeschnürt, die Blütenfarbe ist nicht goldgelb, der Stängel unten borstig.
Die ähnliche Erucastrum gallicum passt auch nicht.

Danke & Gruß
Peter
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Anagallis
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Re: Brassicaceae

Beitrag von Anagallis »

Wie ist denn die Stengelbehaarung, wirklich gar keine Haare?
Dominik
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botanix
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Re: Brassicaceae

Beitrag von botanix »

Hallo Dominik,
nichts unten, auch oben kahl.
Der Stängel ist beim ziehen direkt über der Erde abgerissen, von den Grundblättern war nichts mehr sichtbar. Die hellgrauen Stellen am Stängel könnten auch Mehltau sein. (Borstige) Behaarung ist am Beleg nicht vorhanden.
Hier noch ein Foto vom Stängel unten.
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Gruß
Peter
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Anagallis
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Re: Brassicaceae

Beitrag von Anagallis »

botanix hat geschrieben: Fr Aug 23, 2024 9:18 am Flora incognita meint ...
Die hat neulich eine Inula conyzae mit fleckingen Blättern für Basilikum gehalten.
Dominik
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botanix
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Re: Brassicaceae

Beitrag von botanix »

Hallo Dominik,
hatte nur das Foto der Blüten (!) und ein Stängelblatt hochgeladen, da präsentierte flora incognita auch schon Senecio jacobea mit 84%.
Es war ein Versuch, einen neuen Ansatz zu bekommen, da Rothmaler, BSBI-Handbook Crucifers, Flora Germanica mich nicht weiterbrachten.
Wie man sieht, steht flora incognita auch auf dem Schlauch😜
Gruß
Peter
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Svampskogen
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Re: Brassicaceae

Beitrag von Svampskogen »

Anbei noch Vergleichsbilder von Coincya cheiranthos aus den französischen Monts du Pilat.
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Anagallis
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Re: Brassicaceae

Beitrag von Anagallis »

Und der Geruch? Kohl, Kresse, Senf oder sonstwas?
Dominik
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botanix
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Re: Brassicaceae

Beitrag von botanix »

Hallo Dominik,
den Geruch habe ich leider nicht geprüft.
Heute morgen beim Einlegen in die Presse nichts wahrgenommen.
Gruß
Peter
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