Hallo zusammen,
diese Flechte hatte ich neulich in Bonn fotografiert.
Die Flechte wuchs auf der vergleichsweise glatten Rinde eines laubabwerfenden Busches, kein Baum, und war auf nahezu allen stärkeren Trieben zu finden.
Ich bin bei der Bestimmung mit Wirth/Kirschbaum aber dieses Mal zu keinem Ergebnis gekommen.
Ich denke es handelt sich aufgrund der Apothecien um eine Art der Gattung Lecanora.
Für mich sind die Apothecien nicht lagerfarben, also nicht lecanorin, aber der Rand der Apothecien ist deutlich heller/andersfarbig als die Scheibe.
Könnt ihr das näher eingrenzen und/oder ggf eine der häufiger Artnamen ansprechen, wohlwissend, dass es möglicvherweise seltere Verwechslungsarten gibt ?
Viele Grüße
Harry
Flechte aus Bonn 24 - Lecanora spec? [cf Lecania cyrtella/naegelii]
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Flechte aus Bonn 24 - Lecanora spec? [cf Lecania cyrtella/naegelii]
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Zuletzt geändert von Botanica am Fr Jan 10, 2025 1:49 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Cogito, ergo sum
Re: Flechte aus Bonn 24 - Lecanora spec?
Hallo Harry,
ich denke, das geht in Richtung Lecanora sambuci (Myriolecis sambuci), bei italics (vermutlich am aktuellsten) Polyozosia sambuci.
http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflo ... ambuci.php
https://italic.units.it/flora/index.php ... _1&id=1978
Aber wie dann auf der Ehinger Seite schon steht: aus der L. hagenii-Gruppe mit mehreren schwer zu unterscheidenden Arten (hagenii, persimilis werden oft genannt)
https://www.dorsetnature.co.uk/pages-li ... h-621.html
"Similar: Lecanora hagenii and Lecanora persimilis have 8-spored asci" (L. sambuci mehr als 8 Sporen pro Ascus, normalerweise 16-32)
ich denke, das geht in Richtung Lecanora sambuci (Myriolecis sambuci), bei italics (vermutlich am aktuellsten) Polyozosia sambuci.
http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflo ... ambuci.php
https://italic.units.it/flora/index.php ... _1&id=1978
Aber wie dann auf der Ehinger Seite schon steht: aus der L. hagenii-Gruppe mit mehreren schwer zu unterscheidenden Arten (hagenii, persimilis werden oft genannt)
https://www.dorsetnature.co.uk/pages-li ... h-621.html
"Similar: Lecanora hagenii and Lecanora persimilis have 8-spored asci" (L. sambuci mehr als 8 Sporen pro Ascus, normalerweise 16-32)
Viele Grüße von abeja
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Re: Flechte aus Bonn 24 - Lecanora spec?
Im Feld wäre ich hier bei einer der häufigen Lecania-Arten, z.B. naegelii oder cyrtella! Untersuchung der Sporen ist aber zwingend, auch zur Unterscheidung ggü. Lecanora.
Aber Lecania cyrtella/naegelii wäre doch immerhin mal ein Arbeitsname!
Toll, dass dich die Flechten plötzlich so gepackt haben
Aber Lecania cyrtella/naegelii wäre doch immerhin mal ein Arbeitsname!
Toll, dass dich die Flechten plötzlich so gepackt haben

Re: Flechte aus Bonn 24 - Lecanora spec?
Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Antworten.
Die von Euch genannten Arten sidn bei Wirth Kirschbaum ebenfalls geschlüsselt, aber da ich den Apothecienrand als nicht lagerfarben angesehen habe, bin ich zu keinem Ergebnis gekommen. Die von Euch genannten Arten haben gemeisnam, dass der Rand lagerfarben ist. Da habe ich deises Merkmal falsch interpretiert.
Ich bin ebenfalls den alternative Weg gegangen, habe aber die Flechte nach den Beschreibungen und Abbildungen nicht erkannt.
Die Flechten sind leider sehr variable, und ich habe nur wenige Abbildungen.
Ich hab schon länger versucht einen Zugang zu dem Thema zu finden, bin aber erst dirurch eine geführte Exkursion wieder so richtig dafür begeistert worden.
Ende März habe ich Gelegenheit an einem Flechten-Bestimmungskurs teilzunehmen, darauf freue ich mich schon sehr. Dieses Kurs möchte ich noch abwarten und mir danach eine Stereolupe und /oder ein Mikroskop anschaffen.
PS: Die Infos, welche Verwechslungsarten in Frage kommen ist für mich immer sehr interessant, den oft nennt ihr Arten oder gar Gattungen, der in meinem, kurz gefassten, Schlüssel gar nicht vorkommt. Und auf deisem Wege lerne ich Arten und Gattungen kennen, die mir bisher zum Teil völlig unbekannt waren.
Viele Grüße
Harry
vielen Dank für Eure Antworten.
Die von Euch genannten Arten sidn bei Wirth Kirschbaum ebenfalls geschlüsselt, aber da ich den Apothecienrand als nicht lagerfarben angesehen habe, bin ich zu keinem Ergebnis gekommen. Die von Euch genannten Arten haben gemeisnam, dass der Rand lagerfarben ist. Da habe ich deises Merkmal falsch interpretiert.
Ich bin ebenfalls den alternative Weg gegangen, habe aber die Flechte nach den Beschreibungen und Abbildungen nicht erkannt.
Die Flechten sind leider sehr variable, und ich habe nur wenige Abbildungen.
Ja, ich bin wirklich ganz begeistert von dem Thema. Die Flechten in Bonn habe ich alle in einem kleinen Vorort von Bonn gefunden.oll, dass dich die Flechten plötzlich so gepackt haben
Ich hab schon länger versucht einen Zugang zu dem Thema zu finden, bin aber erst dirurch eine geführte Exkursion wieder so richtig dafür begeistert worden.
Ende März habe ich Gelegenheit an einem Flechten-Bestimmungskurs teilzunehmen, darauf freue ich mich schon sehr. Dieses Kurs möchte ich noch abwarten und mir danach eine Stereolupe und /oder ein Mikroskop anschaffen.
PS: Die Infos, welche Verwechslungsarten in Frage kommen ist für mich immer sehr interessant, den oft nennt ihr Arten oder gar Gattungen, der in meinem, kurz gefassten, Schlüssel gar nicht vorkommt. Und auf deisem Wege lerne ich Arten und Gattungen kennen, die mir bisher zum Teil völlig unbekannt waren.
Viele Grüße
Harry
Cogito, ergo sum
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- Beiträge: 420
- Registriert: Di Jul 26, 2022 2:11 pm
Re: Flechte aus Bonn 24 - Lecanora spec?
Ja die ganze Flechtenterminologie ist zu Beginn nicht einfach und braucht etwas Eingewöhnung. Den hier vorliegenden Fall würde ich jedoch schon als Lagerrand (lecanorin) ansehen. Dann wünsche ich einen tollen Flechtenkurs im März.
Mich hat zu Beginn besonders die Ästhetik der Flechten (z.B. der teils fast schon extraterrestrisch anmutende Aufbau gewissen Cladonien) sehr angesprochen, jedoch ebenso ihre Aussagekraft für gewisse Standorteigenschaften. Und vor allem ist es eine tolle Beschäftigung für den Winter
Das mit Abstand faszinierendste, das ich bezüglich den Flechten bislang sehen durfte, waren die "temperierten Regenwälder" entlang der schottischen Westküste. Die Vielfalt von grossen Strauchflechten dort ist wirklich atemberaubend und erinnert teils tatsächlich an irgendwelche tropischen Nebelwälder. In einer stark abgeschwächten Form existieren solche Wälder teilweise auch in feuchten Lagen der Alpen. Bei Gelegenheit werde ich mal ein paar Fotos zu Schottland einstellen.
Mit Bonn lebst du ja auch in einer botanisch sehr interessanten Region Deutschlands. Habe mir schon überlegt, bei Gelegenheit mal in die südlich angrenze Eifel oder den Hunsrück zu reisen, um einen Eindruck von den dort vertretenen atlantischen Arten (z.B. Carex binervis, Erica cinerea....) zu erhalten... Das wäre bestimmt mal eine Reise wert!
Mich hat zu Beginn besonders die Ästhetik der Flechten (z.B. der teils fast schon extraterrestrisch anmutende Aufbau gewissen Cladonien) sehr angesprochen, jedoch ebenso ihre Aussagekraft für gewisse Standorteigenschaften. Und vor allem ist es eine tolle Beschäftigung für den Winter

Das mit Abstand faszinierendste, das ich bezüglich den Flechten bislang sehen durfte, waren die "temperierten Regenwälder" entlang der schottischen Westküste. Die Vielfalt von grossen Strauchflechten dort ist wirklich atemberaubend und erinnert teils tatsächlich an irgendwelche tropischen Nebelwälder. In einer stark abgeschwächten Form existieren solche Wälder teilweise auch in feuchten Lagen der Alpen. Bei Gelegenheit werde ich mal ein paar Fotos zu Schottland einstellen.
Mit Bonn lebst du ja auch in einer botanisch sehr interessanten Region Deutschlands. Habe mir schon überlegt, bei Gelegenheit mal in die südlich angrenze Eifel oder den Hunsrück zu reisen, um einen Eindruck von den dort vertretenen atlantischen Arten (z.B. Carex binervis, Erica cinerea....) zu erhalten... Das wäre bestimmt mal eine Reise wert!