Knollen in den Blattachseln bei Kartoffel
Re: Knollen in den Blattachseln bei Kartoffel
Eher eine Art dicke Knospenschüppchen. Aber wie gesagt: Das besagt nicht viel, meines Erachtens. Beim Scharbockskraut sind es Wurzeln...
Re: Knollen in den Blattachseln bei Kartoffel
Genau! So dachte ich mir das eigentlich auch!
Das heißt:
Bei C. bulbifera: Blätter
Ficaria: Wurzeln
Und bei Kartoffel: Stängel
Dann ist es ja (zumindest mit C. bulbifera) nicht wirklich vergleichbar - oder was meinst du mit:
Liebe Grüße
Noah
Re: Knollen in den Blattachseln bei Kartoffel
"Besagt nicht viel" in Bezug auf die Frage, ob man all diese Brutknospen als morphologische Bindeglieder zwischen vegetativen Seitentrieben einerseits und Blüten/Fruchtknoten andererseits deuten könnte.
Re: Knollen in den Blattachseln bei Kartoffel
Ok - obwohl Fruchtknoten (wenn ich das im Strasburger richtig verstanden habe) auch aus Blättern entstanden sind(?).
Aber „Brutknospen“ schließt dann die unterirdischen Kartoffelknollen aus?
Liebe Grüße
Noah
Aber „Brutknospen“ schließt dann die unterirdischen Kartoffelknollen aus?
Liebe Grüße
Noah
Re: Knollen in den Blattachseln bei Kartoffel
Eine Beziehung zu den (Laub-)Blättern anzunehmen, ist da erstmal naheliegend. Aber ich denke, die Fruchtknoten halten sich (wie manches Andere) auch nicht so streng an das Braun'sche "Grundorgan"-Konzept.
Beziehungen gibt es zu den Knollen an Ausläufern natürlich auch. Aber zwischen beiden Formen scheinen ja erstmal vegetative Seitensprosse ohne Erneuerungspotenzial (Knollen) zu stehen. Daher meine Extrabehandlung der "Brutknospen" als blütennähere Organe.
Zunächst erscheint die Blütenregion natürlich noch weiter entfernt von der Region unterirdischer Ausläufer als die Region der vegetativen Bereicherungstriebe. Aber vielleicht sind die morphologischen Beziehungen "kreisförmig": Etliche Früchte haben ja auch wieder die Tendenz zur Versenkung in den Boden oder unter Wasser. Und Hoch- und Niederblätter haben auch manches gemeinsam...
Re: Knollen in den Blattachseln bei Kartoffel
Im Falle von Brutknospen aber generative Seitensprosse - oder verstehe ich deine Aussage anders als gemeint?
(Habe bis jetzt gar nicht gewusst, dass sich Kartoffelknollen an Ausläufern bilden - dachte immer an Wurzeln...)
Das wäre jedenfalls ein interessanter und, im Hinblick auf andere Dinge, kein abwegiger Denkansatz...
Tut mir leid, dass ich immer so viel noch mal nachfrage! Aber ich finde das Thema sehr interessant und möchte da mehr verstehen (ich muss deine Antworten auch meist mehrmals durchlesen, bis ich kapiere, was du meinst.

Liebe Grüße
Noah
Re: Knollen in den Blattachseln bei Kartoffel
Die Brutknospen wären eben ein Hinweis darauf, dass die Trennung zwischen generativ und vegetativ auch nicht so ganz absolut zu nehmen ist. Sie sind blütennah, aber nicht im üblichen Sinne generative Seitensprosse. Letzteres wären seitliche Blütentriebe. Die verschiedenen Formen von Samenbildung ohne Bestäubung oder auch schon Selbstbestäubung etc. wären doch ebenfalls schon so eine Art Mittelding zwischen generativ und vegetativ und könnten insofern mit den Brutknospen verglichen werden bezüglich ihrer Vermittlerrolle zwischen generativ und vegetativ.
Sind ja gewöhnlich auch nur Skizzen, die eigentlich einer genaueren Ausführung bedürften.
Re: Knollen in den Blattachseln bei Kartoffel
Ja, bei der Kartoffel haben die knollentragenden Ausläufer durch den Besitz von Blattschüppchen, durch ihren Ursprung aus Blattachseln etc. noch recht deutlichen Sprosscharakter. Auch die Knollen selbst haben ja "Augen" wie "richtige" Sprosse. Anders als z. B. bei den Dahlien. Aber man sieht schon auch da die "Verwandtschaft" von Spross und Wurzel bzw. die Relativität der Kategoriegrenzen: Beide, Spross und Wurzel, können unter entsprechenden Umständen die Knollenbildung übernehmen.